dima
  • Prag

    Wann es genau war weiß ich nicht mehr. Irgendwann in den 60 iger Jahren, die Grenzen zur damaligen Tschechoslovakei waren noch nicht so lange wieder offen, man konnte ein paar DDR Mark in Tschechische Kronen umtauschen, ich hatte mich gerade sozusagen in Franz Kafka verliebt, seine Romane, Erzählungen, Tagebücher und auch schon Briefe, gelesen, und nun stand ich in der Prager Altstadt, fragte einen in der Tür seines Cafès lehnenden Kellner nach Kafka und bekam nebenstehende Antwort. Diese, vermute ich, bestimmte nicht unwesentlich mein gesamtes weiteres Leben. Seitdem ist viel Zeit vergangen. So oft es geht fahre ich nach Prag. Kafka hat in der Zwischenzeit ein eigenes Museum mit Museums Shop, eine sehr schöne Kafka Buchhandlung im Palais Kinský im ehemaligen Laden seines Vaters gibt es auch, ein zusätzliches neues Denkmal und vieles mehr. Die Autobahn zwischen Liberec und der tschechischen Metropole ist schon seit einigen Jahren fertig und somit ist diese verrückte und wundervolle Stadt ganz nah für mich , einen Katzensprung von Zittau entfernt. Eine Stunde Autofahrt und ich trinke auf der Terasse des Grand Hotels Europa auf dem Wenzelsplatz meinen Latte Macchiato. Wunderbar närrisch- so beschrieb die Schriftstellerin Lenka Reinerova ihre großartige Stadt. Beate Heinze, 23.Mai 2013